Mittwoch, 15. Januar 2014

Buchvorstellung

Ja, ich dachte, das wäre vielleicht auch mal ne ganz nette Idee. Und zwar hab ich mir dafür jetzt kein ganz neues, aber dafür sehr gutes Buch ausgesucht.




Ich persönlich finde das Hörspiel ja noch viel besser, weil der Autor einfach so super liest. Kurz um:

Das Buch beginnt damit, dass eines Tages ein Känguru vor der Wohnungstür des Erzählers steht und sich als neuer Nachbar vorstellt, um sich ein paar Eier auszuborgen, da es Eierkuchen machen möchte. Der Autor ist verblüfft über die Begegnung mit einem sprechenden Tier, reagiert aber schnell wie üblich und der Situation angemessen und borgt ihm die Eier. Kurz darauf klingelt das Känguru erneut, weil ihm noch Salz, Milch und Mehl fehlen, um dann erneut vor der Tür zu stehen und resigniert zu sagen: "Kein Herd!" Der Autor bittet das Känguru in seine Küche, und kurze Zeit später zieht das Känguru, mehr den Autor überrumpelnd als ihn nach seiner Zustimmung fragend, in das noch freie Zimmer in der Wohnung des Autors ein, und die beiden bilden eine Wohngemeinschaft. Da das Känguru keiner geregelten Arbeit nachgeht und auf die Frage danach lediglich antwortet: "Ich bin Kommunist! Was dagegen?", kommt der Autor für den Lebensunterhalt des Kängurus auf. Die Gespräche und Erlebnisse der beiden, die in kurzen, in sich abgeschlossenen, jedoch immer wieder aneinander anknüpfenden und aufeinander aufbauenden Kapiteln mit viel wörtlicher Rede erzählt werden, bilden die Chroniken. So zieht der Autor beispielsweise einmal ein Buch aus einer Stoppersocke. In einem vorangegangenen Kapitel wird erwähnt, dass die Bücher nicht mehr vom schiefen Regalbrett rutschen, weil sie nun in Stoppersocken stecken. Solche verbindenden Elemente, in denen vergangene Pointen, ähnlich einem Running Gag, wieder zitiert werden, und die die Kenntnis des bisherigen Geschehens zum Verständnis nötig haben, tauchen immer wieder auf. Ort der Handlung ist Berlin, wahrscheinlich Kreuzberg, da gelegentlich der Stadtteil genannt wird und Orte wie die U-Bahn-Station Kottbusser Tor als Handlungsorte erwähnt werden. In den einzelnen Kapiteln entsteht wie in einem Mosaik ein Bild dieser ungewöhnlichen Wohngemeinschaft, die sich – allerdings nur in Bezug auf Streitereien, Eifersuchtsattacken und Freizeitgestaltung – zu einer fast „eheähnlichen“ Beziehung entwickelt. Die Gesprächsthemen der beiden reichen von der Medien- und Sprachkritik bis zu Problemen von Staat und Kapitalismus, Glaubensfragen, von der zeitgenössischen Protestkultur zu Karl Marx, Bert Brecht, RAF und Vietcong, d. h. es geht um „Gott und die Welt“.

Hier noch eine kleine Leseprobe und eine GROßE EMPFEHLUNG!!

 

Die Känguru Chroniken sind nur das erste Buch einer Reihe. Es folgen:
  • Das Känguru-Manifest
  • Die Känguru-Offenbarung
 

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